Diagnose
Erste Anzeichen für eine Skoliose entdecken Betroffene und deren Eltern meist selbst. Wer einen Verdacht hegt, kann den sogenannten Adams-Test durchführen: Beugen Sie dazu im Stehen ihren Oberkörper vornüber. Die Arme lassen Sie dabei herunterhängen. Nun kann eine andere Person von hinten Ihren Rücken ansehen. Liegt eine Skoliose vor, fällt nun meistens auf, dass auf einer Seite des Rückens eine Art Buckel hervorsteht, der Rippenbuckel. Außerdem treten auf derselben Seite die Lendenmuskeln sichtbar zu einem sogenannten Lendenwulst heraus. Eltern können mit dem Adams-Test ebenso überprüfen, ob der Rücken ihres Kindes gerade wächst.
Körperliche Untersuchung und Röntgenaufnahme
Wer eine Krümmung entdeckt, sollte einen Arzt aufsuchen – in der Regel zunächst den Hausarzt, der dann an einen Orthopäden, am besten an einen Wirbelsäulenexperten oder an eine Fachklinik, überweist. Der Facharzt führt eine körperliche Untersuchung durch und sieht sich den Verlauf der Wirbelsäule genau an. Daraufhin macht er meist Röntgenbilder. Auf den Aufnahmen erkennt der Arzt, an welchen Stellen die Wirbelsäule krumm ist.
Cobb-Winkelmessung: Wie schwer ist die Skoliose?
Außerdem bestimmen Mediziner anhand der Röntgenbilder, wie ausgeprägt eine Skoliose ist. Die sogenannte Winkelmessung nach Cobb gibt Aufschluss darüber, wie stark sich die Wirbelsäule krümmt. Beträgt der Winkel zwischen zehn und 35 Grad, liegt eine leichte Skoliose vor. Bei 35 bis 50 Grad sprechen Ärzte von einer mittelschweren, bei über 50 Grad von einer schweren Skoliose. Der Winkel entscheidet mit darüber, welche Behandlung später zum Einsatz kommt.
Vor allem Kinder, die noch wachsen, sollten die Röntgenuntersuchungen in bestimmten Abständen wiederholen. Skoliosen sollten möglichst früh erkannt und medizinisch betreut werden. Ein frühzeitige Therapie hilft, Folgen und Auswirkungen der Skoliose einzuschränken. Die Entscheidung über eine konservative oder operative Therapie trifft der Arzt in Abstimmung mit dem Patienten (bzw. gesetzlichen Vertretern).